Leider ist die Suche von Dorian Hunter und Coco Zamis nach ihrem entführten Sohn Martin immer noch nicht zu Ende. Auf dem Amai Dablam sind die zwei in eine Falle geführt worden und haben bei ihrer Suche noch einen wertvollen Freund verloren. Dennoch gab es einen Hinweis von Hekate. Dieser führt soll sie nun auf „Das Schiff der verlorenen Seelen“ führen. Doch die Zeit läuft. Das Gift in Dorians Körper wirkt noch immer.

Bevor sie die Suche danach aber wirklich starten können, versucht Coco die Wirkung des Giftes einzudämmen. Dazu benötigt sie wichtige magische Dinge, die ihnen Bethany Bail vom Schwarzmarkt besorgt. Darunter ist auch das geheime Tagebuch des Kapitäns der Torquemada, mit der Dorian in einer früheren Inkarnation als Georg Rudolf Speyer gesegelt ist. Dort hat er auch das erste Mal Hekate, oder Alraune getroffen, wie sie damals noch hieß. Leider fehlen die wichtigsten Seiten, denn an den noch vorhandenen Inhalt kann sich Dorian so auch noch erinnern.
Cocos Ritual gelingt leider nur halb. Sie kann das Gift leider nicht aufhalten, aber wenigstens gelingt es ihr Dorians Erinnerungen wieder zurückzuholen. Direkt nach dem Ritual beginnen sie diese mit Cocos Handy aufzunehmen und sie damit für den späteren Gebrauch zu archivieren.
Alles begann in Südamerika in Portobello, als Speyer in einer Kneipe auf den spanischen Forscher Abues de Arabal trifft, der zusammen mit ihm die Reise nach Europa antreten wird. Schnell freunden sich die beiden an, da beide wohl irgendwie in Europa mit Dr. Faust befreundet sind. Doch das ist nicht alles, wie Speyer auf der Torquemada feststellen muss.
De Arabal hat sich scheinbar der Geheimwissenschaft verschrieben und hat neben dem Studium der Pflanzen auch versucht eigene Kreuzungen zu züchten. Während er zuerst ein großes Geheimnis aus seinen Entdeckungen macht, gelingt es Speyer nach kurzer Zeit dem etwas exzentrischen Wissenschaftler sein Geheimnis zu entlocken. Irgendwie hat Abues es geschafft eine lebende Alraune zu züchten. Dabei handelt es sich um eine gutaussehende junge Frau, die jeden Willen ihres Meisters erfüllt.
Das Problem bei seiner Entdeckung ist die Tatsache, dass auch die Alraune Hunger hat – und ihre Nahrung ist die Lebensenergie eines Menschen. Schon bald beginnen sich die seltsamen Todesfälle auf der Torquemada zu häufen und der Kapitän wird misstrauisch. Doch dann geraten die Dinge im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Ruder…
Nach dem Schrecken in Hekates Eispalast erhalten wir Zuhörer keine wirkliche Gelegenheit zum Durchatmen. Die Suche nach Dorians Sohn geht weiter und mit „Schiff der verlorenen Seelen“ gibt es wieder eine Episode, die neben der Haupthandlung auch wieder einen Teil von Dorians Vergangenheit beleuchtet. Doch es ist nicht direkt Dorians Vergangenheit, sondern die Erlebnisse einer vorherigen Inkarnation, an die sich Dorian durch verschiedene Trigger zuerst einmal wieder erinnern muss.
Dieses ist von Dennis Ehrhardt und Dennis Simcott wieder einmal geschickt umgesetzt worden, da die Übergänge zwischen den einzelnen Handlungsebenen fließend sind und ineinander übergehen. Während Dorian die Erzählung übernimmt, ist es Speyer, der die Ereignisse durch die Dialoge weiterführt. Dabei sind die Gedanken von Dorian so ausgelegt, als wenn er wirklich die Gedanken von Speyer darstellt.
Dieses Kapitel führt die Geschichte in der jetzigen Zeit einen wichtigen Schritt voran, zeigt aber auch gleichzeitig wieder, welche Verwicklungen Dorian in seinen früheren Inkarnationen hatte. Dieses sind einige meiner Lieblingsfolgen aus dem Hunter Universum und so wurde ich auch bei dieser Episode nicht enttäuscht. Die Handlung um Hekate wurde lange und gut durchdacht aufgebaut und es gab auch immer kleinere Anspielungen auf das frühere Treffen. Nun ist dieses zuerst einmal aufgeklärt, doch natürlich ist damit die Suche nach Dorians und Cocos Sohn noch lange nicht zu Ende.
Für die Umsetzung der Handlung, die auf einer Erzählung von Ernst Vlcek basiert konnten Dennis Ehrhardt und Dennis Simcott wieder auf Thomas Schmuckert als Dorian Hunter, Claudia Urbschat-Mingues als Coco Zamis aber erneut auch auf Tim Knauer als Georg Rudolf Speyer setzten.
In weiteren Rollen kann man noch die Stimmen von Robin Brosch als Arbues de Arabal, Stephanie Kellner als Hekate, Karin Rasenack als Bethany Bail, Frank Felicetti als Donald Chapman, Johannes Steck als Eduardo Daron Buba, Daniel Montoya als Rudon, Achim Schülke als Luis, Wolfgang Häntsch als Francisco Garcia Calvo, Lutz Riedel als Thomas Becker sowie Daniel Krichberger, Jonas Minthe, Michael Pan, Toni Michael Sattler, Dennis Simcott, Flemming Stein und Dennis Ehrhardt als Matrosen hören.
Wie oben schon erwähnt, gehört diese Art der Hunter Geschichten zu meinen absoluten Favoriten. So ist es auch dieses Mal. Die Mischung zwischen aktueller Handlung und vergangenen Erinnerungen, die am Ende ein gemeinsames Bild ergeben ist einfach hervorragend. Dazu kommt noch die Dramatik nach der „Offenbarung“ der Handlung, die hier den Vorgängern in nichts nachsteht. Ich bin wirklich sehr gespannt, welche Wendung die Macher vornehmen werden, um dieses Ende in den kommenden Folgen abzumildern…wenn dieses überhaupt möglich ist.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten