Ende Januar 2025 erschien das aktuelle Studioalbum „Vom Tun und Lassen“ der Band Heisskalt via Munich Warehouse. Sechs Jahre war es fast komplett ruhig um die Gruppe nach dem vorherigen Werk „Idylle“. Auf dem vierten Studioalbum dieser Ausnahmeband wird diese neu von Lola Schrode am Bass komplettiert.

„Die Hoffnung war auf ‚Idylle‘ nicht mehr zu hören, ich hab‘ sie auch nicht mehr gefühlt, und ich glaube das hat vielen gefehlt“, erzählt Sänger und Gitarrist Mathias rückblickend. „Das Album hatte etwas Ablehnendes. Wir wollten auch nicht mehr die Band sein, die wir vorher waren. Im Nachhinein aber bin ich froh, dass wir, sowohl die Fans als auch die Band, durch diesen ganzen Morast gewatet sind.“
Ganz anders klingt Sänger Mathias Bloech, wenn er über den Album-Opener „Alle Zeit“ redet:
„Als es ‘Alle Zeit’ gab, war sehr schnell klar, dass wir damit das Album anfangen lassen wollen. In dem Song erzähle ich mehrere Sequenzen aus Traumbildern, die zusammen eine Art Parabel ergeben. Ein beschwerlicher Weg, der da gegangen wird, eingerahmt durch diese Stimme aus dem Off, die sagt: ‘Nur Mut’. Ich mag, wie der Song sich aufbaut, auftürmt und was für eine Klangwelt das geworden ist, mit all diesen rhythmisch verschachtelten, polymetrischen Elementen, die um den Staccato Synth Bass herum spielen. Ein ganz eigener Song von uns, finde ich. Tanzbar und irgendwie ganz tief, aber auch leicht und tänzelnd. Marius meinte dazu, der Song würde quasi schon in sich die ganze Geschichte des Albums erzählen und deswegen wiederholt er den Beat im Outro des letzten Songs. In dem ist viel Neues passiert. Ich bin gespannt, wo uns diese Reise noch hinführt!
Auf jeden Fall trotzdem der Song, der am schwersten fertig zu produzieren war. Ganz feinfühlig mussten wir da sein, sonst wäre er auseinander gefallen. Und ich mag diese Fragilität, die Balance darin. Hört selbst!“
Viele Songs auf dem vierten Werk kann man sich auch einigermaßen gut im Mainstream vorstellen. Der ist seit meiner Adoleszenz sowieso großzügiger und offener geworden. Das Ende der Platte stellt „Teilchen“ dar, den ich mir gut im Musik-TV vorstellen könnte, wenn es dieses noch so geben würde, wie einst zu Sendungen ähnlich „Metalla“, „2Rock“, „Wah²“ und Co.
Hier kommt eine schöne Bandbreite an Einflüssen, an Umsetzungen und nachdenklichen Lyrics. Zehn Tracks in 43 Minuten. Das kann man sich gut gefallen lassen und anhören. Die Texte sperrig, passend zur Musik. Diese lässt aber die Melodien und auch die Abwechslung nicht missen. So ergibt sich ein angenehmes Klangbild, dem man sich als Hörer gern hingeben mag.
Band: Heisskalt
Albumtitel: Vom Tun und Lassen
Label: Munich Warehouse
VÖ: 24. Januar 2025