Mahlstrom, ein Gezeitenstrom dessen eigentlicher Name Moskenstraumen ist und zwischen den Lofoten-Inseln Moskenesøy und Værøy in Norwegen zu finden ist. Die Band spielt dahingegen eine Mischung aus Hardcore, Emo und Punk. Kann auch mahlend agieren. Zwischen den Rädern zu kommen, die diese drei Genres nun mal sind, führt einen unweigerlich in verschiedene Gefilde der Gesellschaft und / oder eigenen Emotionen. Hallo Kopf, es ist als hätten wir uns nie aus den Augen verloren, wie eine lang vergessene Freundin, doch inzwischen haben wir uns wieder und viel zu erzählen. Mæander dirigiert uns.

Doch, was erzählt wird, ist bei jedem individuell. Die Intention des Senders ist für den Rezipienten nicht immer 100%ig sicher zu verifizieren. Doch der Weg ist sichtbar, man taumelt dort hinüber, den Weg ab nach links, stolpert, fällt einen Hang hinunter, es geht einmal quer durch die Dornenhecke und immer wieder balanciert man mehr oder weniger an einem Abhang entlang.
Für eine Band, die sich im Jahre 2011 aus einer Laune heraus gegründet hat und deren Mitglieder sich scheinbar sowohl im Norden als auch im Süden Deutschlands befanden und möglicherweise befinden, klingt das – selbst für ein drittes Release – schwer gekonnt, gut, variabel, durchdacht. Markus (Bass), Jakob (Gesang), Martin (Schlagzeug) und Shammi (Gitarre) verstehen es sehr gut, Songs zu schreiben, die nach Selbstreflexionen verlangen. Einfach mal öfter in den Spiegel schauen und über sich nachdenken – natürlich nicht im narzisstischen Sinne. Die hervorgerufenen Emotionen vermengen sich zu einem Ganzen. Wie Additive, die beigemengt werden zum vorhandenen Material. Immer wieder rühren, mahlen, nicht vergessen, der Strom führt letzten Endes an neue Orte.
Tolles, drittes Release von Mahlstrom, das auf den Titel Mæander hört. Fans, dieser genannten Stile, sollten sich das ruhig mal geben.