DVD Kritik – Piper Chapman (Taylor Schilling) führt eigentlich ein glückliches und gesetzestreues Leben mit ihrem Verlobten Larry (Jason Biggs) in der Metropole New York. Es ist für sie, wie für ihre Familie ein Schock, als sie eines Tages verhaftet und anschließend zu einer 15-monatigen Haftstrafe verurteilt wird.
Es stellt sich heraus, das Piper eine Beziehung zu einer Frau namens Alex (Laura Prepon) hatte und die wiederum bat Piper vor zehn Jahren, denn so lange liegt der Grund für die Haftstrafe zurück, einen Koffer voller Drogengeld zu transportieren.
Alex hat Piper in ihrem eigenen Prozess angeschwärzt, doch Larry, dessen Vater der Anwalt für Piper war, lässt sie in dem Glauben, Alex wäre es nicht gewesen. Blöd nur, dass sich beide Frauen im gleichen Gefängnis wieder begegnen und erhebliche Spannungen entstehen.

Das Ganze basiert auf Piper Kermans Memoiren „Orange Is the New Black: My Year In a Women’s Prison” und zeigt den Alltag, der zu Pipers bislang größter Herausforderung in ihrem Leben wird.
Eigentlich war ich begeistert, doch kurz vorm Erhalt der ersten Staffel fand ich die Serie nicht mehr so berauschend und hatte keine Lust darauf. Doch, da mein Exemplar zu mir schon unterwegs war, hielt ich mich an meine eigene Vereinbarung alles, was ich erbat auch zu besprechen.
Ich greife schon mal vorweg: Mit der Serie bin ich bisher immer noch nicht auf einen allzu grünen Zweig gekommen. Das Ganze ist etwas schwer bekömmlich in seiner Gänze. Aber ich habe das für mich offensichtlich positivste rausgezogen und die Serie auf Englisch angesehen.
Aber gegen Ende wurde es besser, spannender und insgesamt auch interessanter. Zu Anfang kam weder Humor noch irgendein Faktor zur Geltung, der mir was anderes sagte als: „Das ist die Ami-Version von ‘Hinter Gittern'”. Doch, es ist anders.
Und auch der Humor hat es letzten Endes doch zu mir geschafft. Die Serie wird auch von Freizügigkeit, verbalen Ausrutschern beziehungsweise harten Gefängnis-Slang sowie viel Drama und eine Prise Gewalt begleitet.
Außerdem gibt es immer wieder, um den Kontakt zu zeigen, warum eine Person so oder so handelt, sogenannte Flashbacks für einzelne Charaktere und so kommt nicht nur Piper und Alex zur Geltung, sondern auch andere Mitgefangene.
Und als ob das nicht schon genug wäre, gibt es im Knast beim Personal auch allerlei charakterliche „Fehltritte” wie Drogen- und Medikamentenschmuggel, Korruption, Abneigung gegen Lesben(sex) und einiges mehr.
Dann darf man natürlich auch nicht Pipers Beziehung zu Larry vergessen, der immerhin Draußen warten muss sowie die Tatsache das Alex und Piper sich den gleichen Knast teilen müssen.
Was die gesamte Serie dann zu einem komplexen Konglomerat macht, der aus vielen kleinen aber feinen Faktor besteht und der wiederum versucht alle möglichen Details einzufangen. Ob das allerdings über eine lange Sicht gut gehen kann, ist eine andere Frage.
Alles in allem eine facettenreiche Serie, die mich zum Ende hin doch begeistern konnte und die einen furchtbaren Cliffhanger hat. Der nötigt mich dazu, dass ich auch die zweite Staffel sehen will. Und die dritte wahrscheinlich auch. Bin gespannt.