Von Peter Heppner gibt es wieder neue Musik. Mit Wolfsheim hat er als Teil davon die ersten Lorbeeren einheimsen können. Danach machte er als Solo-Künstler von sich reden und sang auch bei und für andere Künstler. Seine Stimme ist auch ziemlich gut, das muss man einfach neidlos anerkennen. Sechs Jahre nach dem letzten Release gibt es wieder etwas Neues von ihm. Dieses Mal begnügt er sich allerdings nicht mit einem Album, sondern veröffentlicht direkt zwei. Confessions & Doubts / Tanzzwang heißen die beiden Werke, klingen unterschiedlich, dennoch könnten einige Stücke des jeweiligen Longplayers auch auf dem anderen zu hören sein.

Die zwei Alben sind Ende September erschienen und rühren nicht vom Geltungsdrang her, der möglicherweise gewachsen sei, nein. Die Info sagt, dass sich einfach nur viel potentes Material in den sechs Jahren angesammelt hat. Dieses ist auch noch unterschiedlich genug, dass es zwei getrennte Alben gibt. Das eine melancholisch-poppig, das andere deutlich elektronischer, tanzbarer – daher wohl der Name – und mit verschiedenen Elementen versehen und ausgeschmückt. Das gilt natürlich für das andere Release ebenfalls. Ja, anderes Release. Die beiden Platten muss man nicht zwangsweise zusammenkaufen, es gibt sie zudem auch noch als Box und – ich meine zumindest – auch als Vinyl.
Aber nicht, das ihr denkt, auf Tanzzwang wäre es ausschließlich fröhlich, weil tanzbar. Die sind unter Umständen leicht und tanzbar, aber haben immer noch den nachdenklich-melancholischen Touch samt entsprechendem Text. Die Vertonung von Hermann Hesses Gedicht Nebel ist schwer wie Blei, obwohl so tief und düster, ist er auf der Tanzzwang-Platte gelandet. Damit wurde auf exzellente Weise eine Brücke zwischen den beiden Alben geschlagen und – wenngleich nicht so leichtfüßig – kann man zu ihm, den Track, auch noch tanzen. Wahrscheinlich engumschlungen, in schwarzer Kleidung. (Das ist durchaus als Kompliment gemeint.)
Confessions & Doubts / Tanzzwang bietet insgesamt 21 Stücke, die es in sich haben. Einige funktionieren schnell und gut, bleiben ebenfalls. Andere wiederum benötigen mehr Zeit. Bleiben aber auch. Die Idee, andere Produzenten zu wählen auf der Tanzzwang gefällt mir und meiner Meinung nach wurde alles richtig gemacht. Tanzen kann man zu jedem Songs, und zwar auf verschiedenen Arten. Die beiden Alben gefallen mir sehr gut und könnten kaum besser sein. Viele Hits – eigentlich fast ausschließlich, interessante Gäste und eine schöne Idee mit dem Tanz-Album.