Über den Lübbe Verlag gibt es von Lydia Benecke, selbst Kriminalpsychologin, Therapeutin und Schriftstellerin, ein neues, populärwissenschaftliches namens Psychopathinnen erschienen. Dieses trägt zudem den Untertitel Die Psychologie des weiblichen Bösen. Ein, wie ich finde, folgerichtiger Schritt nach ihren Werken Auf dünnem Eis. Die Psychologie des Bösen (2013) und Sadisten. Tödliche Liebe (2015). Denn in allen beiden Büchern fand die Psychopathie Erwähnung, doch der Gros bestand aus männlichen Psychopathen. Um die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Psychopathen aufzuzeigen und viele andere Punkte, wie dem aktuellen Forschungsstand zugänglicher zu machen, eignet sich eher ein komplettes Buch als eine Art „Randnotiz“. Dazu ist das Thema a) zu interessant und b) auch zu umfangreich.

Wie sich herausstellt, planen die Frauen nicht nur eiskalt und berechnend ihre Verbrechen, sondern bleiben auch länger unentdeckt. Außerdem richten sich die Taten von Psychopathinnen besonders häufig gegen die eigene Familie. Lydia Benecke zeigt hier auf, wie grausam und skrupellos weibliche Psychopathinnen sein können. Aber auch die Unterschiede zu männlichen Psychopathen kommt nicht zu kurz. Zudem gibt es relativ aktuelle Fälle aber auch solche, die schon mehrere Jahr(zehnt)e hinter sich haben. Alle Fälle haben allerdings gemein, dass sie äußerst interessant, faszinierend und zugleich wie ein kräftiger Schlag vor den Kopf sind.
Letztendlich reiht es sich in die bisherigen eigenen Bücher ein und bietet eine interessante Ergänzung zu ebenjenen, die aber auch eigenständig gelesen werden kann. Die Erkenntnisse sind äußerst faszinierend, wenngleich auch, wie die Autorin ja auch selbst an einigen Stellen sagt, leider noch zu unvollständig. Tolles, hochinteressantes Buch.