Mit der Mittelalter-Band Zackenflanke konnte ich kürzlich ein Interview durchführen. Die Gruppe besteht aus Der Graue Assyrer – Bouzuki, Gitarre, Gesang, Landsknechttrommel, Darabukka und Mila, Tochter des Zephyrus – Dudelsack, Schalmei, Drehleier sowie Freya die Schwarze – Dudelsack, Pargon – Dudelsack, Rual – Davoul, Landsknechttrommel, Schlagwerk und Nik Assyrerson – Schlagwerk. Das aktuelle Release ist “Zackenflanke – Schlossfest (Live)” und erschien am 17. Februar 2021. Gesprochen haben wir über Instrumente, Songwriting, Emotionen, Reaktionen und Einflüsse jeglicher Art. Viel Spaß beim Lesen!
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Da gab es wirklich viele und auch kein spezielles. Komplett umgehauen hat mich damals das Queen Album „A Night At The Opera“. Da war alles drin, was es vorher noch nicht gab. Aber auch die Musik von den Stones, Aerosmith, Black Sabbath und Led Zeppelin waren prägende musikalische Einflüsse. Mittelaltermusik kam erst viel später dazu.
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Es ist echt schwierig, diese Frage zu beantworten, da man kein Lied unbedingt mit der Absicht komponiert, einen Kracher zu erschaffen, das passiert halt oder auch nicht. Was ich sagen kann ist, dass bestimmte Songs immer wieder funktionieren. Das faszinierende beispielsweise am Song „Ferromorphosis“ ist, dass auf jedem Konzert das Publikum komplett ausrastet. Wir haben den Song schon so lange im Repertoire, die Reaktion des Publikums ist über all die Jahre immer gleich geblieben. Das bringt schon Freude.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Da wir ja überwiegend instrumentale Musik machen und nur ein paar wenige Gesangsstücke dabei sind, gibt es hier keine direkten textlichen Einflüsse. Wir kommen zu großen Teilen aus dem bayerischen Ingolstadt, hier gibt es doch eine Besonderheit. Jährlich wird hier anläßlich der Verkündung des Bayrischen Reinheitsgebotes aus dem Jahre 1516 das Fest zum Reinen Bier veranstaltet. Über das Reinheitsgebot und dessen Nachhaltigkeit haben wir einen Song geschrieben. Dieser nennt sich bezeichneter Weise „1516“. Leider gibt es hier bis dato aber noch keinen Tonträger, das planen wir aber in naher Zukunft nachzuholen.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Meist steht zuerst eine Idee im Raum, welche erst mal alleine und im stillen Kämmerlein strukturiert wird. Danach erfolgt die Ausarbeitung bei gemeinsamen Proben.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Wir wollen mit unserer Musik den Leuten einfach Spaß bereiten. Wir musizieren aus Spaß an der Freude, Freude an der Musik und am Spaß, das Publikum zum Tanzen zu bewegen. Wenn die Menschen nach dem Konzert glücklich sind, dann haben wir erreicht, was wir wollten.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Eine Band ist immer wieder damit konfrontiert, dass sich die Besetzung ändert, zumal es uns ja schon seit fast 18 Jahren gibt. Zum aktuellen Album, dem Live Konzert im Schlosshof zu Neuburg, haben wir uns Verstärkung von ehemaligen Mitgliedern der Zackenflanke geholt. Die Gründungsmitglieder Laza der Russ und Giacomo waren als special Guests mit auf der Bühne und haben uns tatkräftig unterstützt. Da wir uns ja schon lange Zeit kennen, weiß jeder, was zu tun ist. Die Zackenflanke war mit insgesamt acht Personen plus einigen Tänzerinnen auf der Bühne und konnte dem Publikum ordentlich einheizen. Wir haben also keine speziellen Instrumente eingesetzt, sondern jede Menge an special Guests.